Scrum hat sich als DIE agile Projektvorgehensmethode gesamtheitlich etabliert. Der Hype nach dem „normalem Scrum“ ist vorüber. Zumindest für Teams mit einer Größe zwischen 7 +/- 3 Personen. Der neue Hype (oder die neue Herausforderung) ist die Etablierung vieler agiler Teams auf Unternehmensebene. National, international, cross funktional. Wir sprechen hier also von einer Teamgröße weit über der anfänglichen „vorgeschriebenen“ Mindestgröße von 7 +/- 3 Personen.
Verschiedene Methodologen aber auch Unternehmen haben darauf reagiert und liefern unterschiedliche agile Frameworks. Doch welche Gemeinsamkeiten besitzen diese agilen Frameworks?
Agile Frameworks: Grundprinzip
Wie jedes nicht-agile Framework verfolgen auch agile Frameworks dem gleichen Grundprinzip: Den Anwendern einen Prozessrahmen zur Verfügung stellen. Dieser fasst Faktoren wie Ressourcen, Zeit und Kommunikation zusammen und ordnet diese in einer strukturierten Abfolge an. Die Tätigkeiten eines Vorhabens lassen sich somit strukturiert und zielgerichtet von entsprechenden Rollen bearbeiten. Somit gibt jedes Framework antworten auf die Fragen:
- Welche Rollen werden für die Bearbeitung benötigt?
- Wie erfolgt die regelmäßige Abstimmung zwischen den Rollen?
- In welcher zeitlichen Frequenz sollen die Abstimmungen erfolgen?
- Wie können einzelne Tätigkeiten möglichst zielgerichtet miteinander verbunden werden?
Alle agilen Frameworks basieren dabei auf die bekannten agilen Prinzipien. D. h. es wird versucht, die durch den agilen Ansatz geschaffene Flexibilität auch in der Zusammenarbeit von verschiedenen Teams (national, international, cross funktional) über verschiedenen Ebenen zu erhalten.
Agile Frameworks: Beispiel
Auf der Team Ebene arbeiten ein oder mehrere Teams gemeinsam an einem Produkt (z. B. Kredit). Die Rollen innerhalb der Teamebene bleiben unverändert. D. h. ein agiles Team besteht idealerweise nach wie vor aus den bekannten Rollen: Scrum Master, Product Owner und Team. Regelmäßige Abstimmungen werden zum einem innerhalb des Teams durchgeführt, zum anderen mit den Verantwortlichen der Produkt Ebene.
Vergleichbare nicht-agile Rollen: Entwickler, Tester, Testmanager, Architekt, Fachabteilung, Projekt Manager
Auf der Produkt Ebene fließen die Ergebnisse der einzelnen Teams zusammen. Die Rollen auf dieser Ebene können je nach agilem Framework und je nach Unternehmen variieren. Absolut notwendig ist jedoch die Verpflichtung einer Rolle, welche aus fachlicher Sicht für das zu entwickelnde Produkt verantwortlich ist (z. B. Kredit). Regelmäßige Abstimmungen werden durchgeführt mit der Team Ebene, innerhalb der Produktebene sowie mit den Veranwortlichen der Programm Ebene.
Vergleichbare nicht-agile Rollen: Teamleiter, Abteilungsleiter oder Hauptabteilungsleiter, Line Manager, Projekt Manager, Business Owner
Auf der Programm Ebene fließen die Ergebnisse der Produkt Ebene zusammen. Die Rollen auf dieser Ebene können ebenfalls je nach agilem Framework und Unternehmen variieren. Absolut notwendig ist hier die Verpflichtung einer Rolle, welche aus fachlicher Sicht für das zu entwickelnde Programm verantwortlich ist. In unserem Beispiel beinhaltet das Programm „Finanzieren“ die Produkte „Kredit“ und „Leasing“. Regelmäßige Abstimmungen werden durchgeführt mit den Verantwortlichen der Produkt Ebene.
Vergleichbare nicht-agile Rollen: Hauptabteilungsleiter oder Referatsleiter, CIO, Programm Manager, Projekt Manager
Schlussfolgerung
Für mich stellen Frameworks einen soliden Ansatz dar, um Struktur sowie Kommunikation in Projekten unternehmensweit zu begünstigen. Dabei ist es zweitrangig, welches Framework eingesetzt wird oder welche Rollen benannt werden. Wichtig ist eine klare, mit allen Beteiligten abgestimmte und verstandene Struktur. Dazu zählt auch eine Definition der entsprechenden Rollen mit einer für diese verstandene Beschreibung ihrer Verantwortlichkeiten.
In meiner Recherche bin ich auf einen Beitrag der Firma think tank Business Solutions AG gestoßen. Dieser Artikel stellt verschiedene Details der Frameworks in tabellarischer Form gegenüber. Lesenswert für Alle, die mehr über die Details erfahren möchten.
Quellenangabe:
https://www.scaledagileframework.com/, abgerufen am 14.03.2020
https://www.wibas.com/de/scaled-agile-framework/, abgerufen am 14.03.2020
https://less.works/, abgerufen am 14.03.2020
https://www.wibas.com/de/large-scale-scrum/, abgerufen am 14.03.2020
https://www.scrum.org/resources/nexus-guide, abgerufen am 15.03.2020
https://agile-unternehmen.de/was-ist-das-spotify-modell/, abgerufen am 15.03.2020
https://agilescrumgroup.de/spotify-modell/, abgerufen am 15.03.2020